Winti: Läderach sabotieren – patriarchale Gewalt bekämpfen

Anlässlich des 25. November haben wir in Winterthur einen Laden von Läderach sabotiert und ihre Schlösser verklebt.

Der 25. November ist der internationale Kampftag gegen Gewalt gegen Frauen und richtet sich gegen alle Formen patriarchaler Gewalt – ob gegen Kinder, Frauen oder LGBTIQ* Personen. Das nahmen wir als Anlass, um die Reihe an Angriffen auf die Firma Läderach fortzusetzen. Seit Jahren sind sie ein Ziel, wenn es um den Kampf gegen die Gewalt an Frauen und queeren Personen geht. Der Ex-Patron Jürg Läderach sowie sein Sohn und Nachfolger Johannes Läderach waren bis vor Kurzem im Vorstand von «christians for future» einer evangelikalen Organisation, welche für christliche Werte in Politik und Gesellschaft lobbyiert, beziehungsweise Abtreibung verbieten will und gegen queere Personen Hetze betreibt. Unter anderem organisiert der cfd seit 2010 den Marsch fürs Läbe. Diese, meistens in Zürich stattfindenden Umzügen nutzen Abtreibungsgegner:innen und Queerhasser:innen um ihr gewaltvolles Gedankengut zu verbreiten. Ihnen stellt sich jährlich ein starker Widerstand entgegen und würde sich ihre Marionetten, die Polizei, nicht immer mit dem ganzen Arsenal des Repressionaapperates schützend vor sie stellen, wären diese Reaktionären längst vertrieben worden. Auch am internationalen Frauenkampftag 8. März 2022 und 2023 in Winterthur oder am 1. Mai 2023 in Zürich wurden Filialen von Läderach angegeriffen.

Mit der SRF Doku «Die evangelikale Welt der Läderachs» ist nun auch in einer breiteren Öffentlichkeit ein Bewusstsein für die gewaltvollen Machenschaften der Evangelikalen vorhanden. Darin berichteten ehemalige Schüler:innen des evangelischen «Hof Oberkirch» von der systematischen Gewalt in der Erziehung und der patriarchaler Unterwerfung von Frauen, wonach die Vergewaltigung das Recht von Ehemännern sein soll. Der mediale Aufschrei war kurz laut und vorausschauend war Jürg Läderach bereits zu Beginn der Recherchen zurückgetreten. Sein Sohn übernahm und bemühte sich, sich offenen und tolerant zu präsentieren. Dies wirkt angesichts seines Amtes bei «christians for future» wie ein schlechter Witz. Dass Flecken im Image ökonomische Machtstrukturen nicht zerstören können, zeigt auch dieses Beispiel mal wieder. Die Umsatzzahlen des Schokoladenkonzern steigen weiter. Die Luxusmarke gehört weiterhin zu den prestigeträchtigen Aushängeschildern des schweizer Kapitalismus und die Familie Läderach zu den 300 reichsten Familien in der Schweiz.

Die Läderachs sind hässliches Beispiel dafür, wie geschlechterspezifische und sexualisierte Gewalt zur Durchsetzung von gesellschaftlichen Machtstrukturen benutzt wird. Gewalt gegen Frauen und genderqueere Personen hat System. Am 25. November und aller Tage: Stellen wir uns dem patriarchalen Kapitalismus entgegen! Hier und international!

Gegen Gewalt an Frauen und LGBTIQ*
Jin, jyan, azadi!

https://barrikade.info/article/6223