Migros: Entlassen dank McKinsey!
Bei der Migros droht der Kahlschlag. Bis zu 1500 Vollzeitstellen sollen in den kommenden Jahren gestrichen werden. Verschiedene Geschäftsbereiche werden verkauft und erste Betriebe wie die Micarna-Fleischfabrik in Ecublens (VD) sollen ganz geschlossen werden. Gleichzeitig wird der Migros-Konzern aktuell einmal mehr durch die Berater_innen von McKinsey durchleuchtet. Zufall? Mit Sicherheit nicht! Die Beraterfirma McKinsey ist bekannt für ihren rücksichtslosen Klassenkampf von oben. Schon seit längerem hat sie bei Migros ihre Finger im Spiel und erhielt dafür in den letzten Jahren Millionen. Nun setzt McKinsey zu ihrem bisher radikalsten Optimierungsplan an. Doch nicht überall geht der Plan des Kapitals auf…
Beraterfirmen sind bei jeder Schweinerei dabei
Wenn Beraterfirmen auftreten, dann geht es um die Optimierung des Profits von Unternehmen. Die Mittel dazu sind zahlreich: Steueroptimierung, Entlassungen, Lohnkürzungen oder Auslagerungen. McKinsey ist ein williger Helfer des Kapitals, der auch in der Schweiz für zahlreiche Angriffe auf die Arbeiter_innenklasse bekannt ist. Die Post beispielsweise lies ihre Arbeitsprozesse in den letzten Jahren ebenfalls durch McKinsey beleuchten. Das Ergebnis der Optimierungspläne: Die Post ist fit für den Markt und die Angestellten haben mehr Druck, beispielsweise weil sie einem ständigen internen Konkurrenzkampf unterworfen werden.
McKinsey berät nicht nur Unternehmen, sondern auch Staaten. In der Schweiz präsentierte McKinsey mehrfach Sparprogramme für das Gesundheitswesen. Und in Deutschland beriet das Unternehmen die Migrationsbehörden. Auch hier zielte die Beratung auf eine Umstrukturierung, die auf Kosten der Menschen geht. Der Preis für die effizienteren Prozesse: Beschleunigte Verfahren, fehlende Rechtssicherheit und schlechte Betreuung der Schutzsuchenden.
Ein anderes Feld für McKinsey ist der europäische Rüstungssektor, für den man immer wieder wohlwollende Studien anfertigt. Hier heisst es dann plötzlich nicht mehr „Sparen“, sondern „Mehrausgaben“. Das ist der menschenverachtende Opportunismus der Beraterfirmen.
Unsere Beratung bei drohendem Stellenabbau: Streik!
Gegen die Angriffe von oben hilft nur die kollektive Antwort des Klassenkampfs. Das muss gegenwärtig auch der Migros-Konzern erfahren. Die geplante Schliessung der Micarna-Fleischfabrik läuft nicht wie gewünscht, weil sich die Arbeiter_innen zusammengeschlossen haben und streikten. Die Migros setzte auf Streikbrecher_innen und Einschüchterung: Die Micarna-Geschäftsleitung rief gar einige der Streikenden persönlich an, um sie einzuschüchtern. Doch damit konnte der Streik nicht besiegt werden. Ganz im Gegenteil, zwang der entschlossene Arbeitskampf die Migros in ein Schlichtungsverfahren. Der Ausgang hiervon ist offen, doch der Streik zeigt: Wer sich wehrt, der kann auch gewinnen. Auch gegen Kahlschlag-Programme und grosse Unternehmen und ihre Berater_innen.
Zeigen wir unsere Solidarität mit jenen, die streiken und allen anderen, die von den Angriffen durch die Beraterfirmen wie McKinsey betroffen sind. Gehen wir gemeinsam am 1. Mai auf die Strasse, jenem Tag, an dem all die verschiedenen Klassenkämpfe zusammenkommen. Am Morgen alle in den revolutionären Block und am Nachmittag auf den revolutionären Treff auf dem Kanzleiareal und anschliessend an die revolutionäre Demo.
Heraus zum 1. Mai!
Für den Kommunismus!