Den Wechsel vom UNO-Protektorat zur EU-Kolonie wird im Kosovo als Unabhängigkeit gefeiert. Die EU und ihre Treuhandgesellschaft KTA plündern das Land aus. Und wo es etwas zu holen gibt, ist auch die offizielle Schweiz nicht weit und zeigt Flagge.
Die vom ehemaligen UCK-Terroristen Thaci ausgerufene Unabhängigkeit des Kosovo ist wohl eines der groteskesten historischen Ereignisse. De facto führte Ministerpräsident Thaci das UNO-Protektorat Kosovo in die Kolonialherrschaft der EU über. Bereits vor der einseitigen Unabhängigkeitserklärung rief die EU am 14. Dezember 2008 die EULEX ins Leben. Mit dieser rund 1800 Polizisten, Richtern und Zollbeamten umfassenden Struktur übernimmt die EU als Kolonialmacht das Staatswesen des Kosovo. Ganz im Sinne der Militarisierung der Politik leitet ein französischer General, Yves de Kermabon, diese in zivilisierten Gegenden eigentlich zivile Struktur. Das Repressionspersonal stammt aus den Ländern mit einschlägigen historischen Erfahrungen auf dem Balkan, Deutschland und Italien. Der Holländer Pieter Feith hat als Protoktoratsleiter, der heisst wirklich so, diktatorische Vollmachten. Von 1998 bis 2001 leitete Feith die NATO-Einsatztruppe für den Balkan und ist einer der militärischen Architekten des Überfalls auf die Bundesrepublik Jugoslawien. All das hindert die offizielle Schweiz nicht daran, praktisch als erstes Land eine Botschaft in Pristina zu eröffnen. Aussenministerin Calmy-Rey, als wackere Sozialdemokratin steht sie bedingungslos hinter jeder EU-Schweinerei, liess es sich nicht nehmen, nach dem Kopftuchauftritt in Bagdad in Pristina Flagge zu zeigen. Ihre Aussage, wonach EU-Diktator Feith als Berater ohne Exekutivgewalt fungiere, löste selbst bei der NZZ Kopfschütteln aus.1
Die SP und der EU-Kolonialismus
Nach dem Krieg gegen die Bundesrepublik Jugoslawien und die anschliessende Besetzung des Kosovo durch UNO-Truppen betrieben kosovarische Extremisten eine regelrechte ethnische Säuberung. Nicht nur Menschen serbischer Herkunft werden von den albanischen Nationalisten terrorisiert. Besonders zu leiden haben die Roma. Seit 1999 wurde von den ehemals 150’000 im Kosovo lebenden Roma zwei Drittel vertrieben. Mit Rückendeckung der ach so um die Menschenrechte besorgten UN-Mission UNMIK. In ihrem Jahresbericht 2007 hält Amnesty International fest: Die Straflosigkeit für Kriegsverbrechen gegen Serben und andere Minderheiten dauerten im Berichtsjahr an.
Die Plünderung des Kosovo
Ein Beispiel: Der 1980 in Betrieb genommene Industriegigant Ferronikel fördert Nickel, der wichtigste Grundstoff zur Herstellung von rostfreiem Edelstahl. Die Metallarbeitergewerkschaft schätzte den Wert des Betriebes auf rund 300 Mio Euro ein.3 Verscherbelt wird der Betrieb von der Kosovo Treuhand in enger Zusammenarbeit mit dem durch und durch korrupten kosovarischen Wirtschaftsminister Bujar Dugolliv für 30 Millionen Euro, obwohl ein weiteres Kaufangebot für 43 Mio Euro vorliegt. Pikantes Detail: Die Käuferin ist die in Zürich eingetragene Aktiengesellschaft IMR International Mineral Resources AG. Eine offensichtliche Strohfirma mit Sitz in Kloten, betrieben vom in London ansässigen Jai K. Saraf und einem gewissen Markus Heeb mit Wohnsitz im schönen Küsnacht.
Fussnoten:
1 Calmy-Rey will direkt mit Kosovo verhandeln, NZZ 29.3.08
2 Die Privatisierung im Kosovo kommt voran, Deutsche Welle vom 14.4.05
3 Rebellion gegen Privatisierung im Kosovo, Labour Net Germany vom 26.7.05
aufbau / Mai 2005