Übersetzte Texte der CALP

Am Politwochenende in Zürich findet eine Veranstaltung mit den Dockers aus Genua und Genova Antifascista statt. Bereits hier übersetzt finden sich einige Hintergrundtexte und Medienmitteilungen der CALP

Weitere Infos zur CALP: Reportage

Erklärungen


Häfen, die Waffen offen stehen, aber geschlossen sind für Menschen. Wir machen nicht mit!

Die nationale Koordinierung der USB und CALP (Colletivo Autonomo Lavoratori Portuali) und Sea-Watch denunzieren das unannehmbare Verhalten der Alegria1, einem Zisternenschiff, das am Samstag den 2. April 4 Personen „geholfen“ hat, die den Schiffbruch eines aus Libyen abgefahrenen Bootes, auf dem ca. 90 Personen waren und von denen gegenwärtig jede Spur fehlt.

Obwohl das Schiff der Medcins sans Frontiers Geo Barents in der Gegend war und sofort herbeifuhr, um dem Handelsschiff beizustehen und um zu garantieren, dass die vier Überlebenden in einem sicheren Hafen in Europa von Bord gehen können, hat die Alegria1 sie nach Libyen zurückgestossen.

Jetzt ist das Handelsschiff wieder auf Route und sollte demnächst im Hafen von Triest einlaufen.

Als Hafenarbeiter denunzieren wir seit Jahren den Durchgang von Waffen in zivilen Häfen. Als NGO, die sich um Unterstützung bemüht, sind wir Zeugen von ungerechtfertigten Verspätungen und systematischer Unterlassung von Hilfeleistung.

Das Einlaufen eines Handelsschiffes, das internationales Recht auf Kosten wehrloser Zivilpersonen verletzt hat, können wir nur gemeinsam verurteilen.

Italien rechtfertigt die Wiederaufrüstung um Menschenrechte zu schützen, ist aber zuvorderst, wenn es darum geht, wegzuschauen, wenn genau diese Rechte täglich gebrochen werden gegenüber den Leuten, die aus Libyen fliehen.

Angesichts dieser wiederholten Todesfälle und der Verlogenheit, haben wir nicht vor, aufzugeben.


CALP-Kommuniqué 02.04.2022: PANZER AN BORD DER BAHRI JEDDAH

Trotz der Absperrung durch die Polizei und die Finanzpolizei und trotz des Schweigens der Hafenbehörde, die sich damit mitschuldig macht, haben die Arbeiter im Hafen von Genua die tödliche Fracht des Bahri-Schiffs wieder einmal entlarvt.

Dabei handelt es sich um bereits bewaffnete M1 Abrams-Panzer, die in den USA hergestellt werden und an Bord der saudi-arabischen Bahri-Todesschiffe für wer weiß was für einen schmutzigen Krieg bestimmt sind. Auf dem Deck desselben Schiffes sind Container mit Munition und Sprengstoff zu sehen.

All dies, ohne dass die zuständigen Behörden (Präfektur, Hafenbehörde, Hafenmeisterei) jemals eine Kontrolle dieser Schiffe durchgeführt haben, obwohl diese seit drei Jahren von den Arbeitern und den pazifistischen und antimilitaristischen Bewegungen angeprangert werden. Diese Forderungen wurden während der Demonstration am 2. April bekräftigt und dem Präsidenten des Hafens, Herrn Signorini, übergeben, der darauf nicht einging. Er würdigte auch die Zivilgesellschaft oder die Bischöfe von Genua und Savona, die die wichtigsten Übermittler waren, keiner Antwort.

Die einzigen Kontrollen im Hafen richten sich gegen die Arbeiter, die daran gehindert werden, das Vorhandensein und den Bestimmungsort von Waffen zu überprüfen. Waffen, deren Verbreitung in der Welt sie nicht unterstützen wollen, da sie sich des Leids und der Zerstörung bewusst sind, die diese Waffen bei jenen verursachen, die ohnehin von den geopolitischen Kräften ausgebeutet werden, die die Waffen produzieren und davon profitieren. Dennoch haben wir dank des Mutes einiger Arbeiter diese Bilder, die wir alle auffordern, zu verbreiten und die politischen und wirtschaftlichen Interessen, die dahinter stehen, an ihre moralische und materielle Verantwortung zu binden.

WIR FORDERN, DASS WIR UNS FÜR DEN FRIEDEN EINSETZEN, NICHT FÜR EINEN VERBRECHERISCHEN KRIEG.

KEINE WAFFEN MEHR IM HAFEN VON GENUA UND IN ALLEN HÄFEN.

ACCENDIAMO I FARI DI PACE

Dieses Kommuniqué wurde in vielen italienischen Tageszeitungen, zuerst der regionalen und dann der überregionalen, aufgenommen.