Flugblatt zum 1. Mai 08

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Es geht auch anders! 1:0 für die Arbeiterschaft
Der April war ein bewegter Monat. Die ArbeiterInnen der SBB-Cargo in Bellinzona haben vorgeführt, wie die Kraftverhältnisse sein können, wenn ein Kampf  entschlossen geführt wird und sich die Bevölkerung solidarisiert. Hinter ihren Forderungen standen keine leeren Drohungen und es war zu jedem Zeitpunkt klar, dass sich die Cargo-ArbeiterInnen nicht so leicht würden abspeisen lassen. Auch jetzt, nach dem Streikabbruch, bleiben sie wachsam. Dank ihrem hohen Organisierungsgrad dürfte auch dies keine leere Drohung sein.

Die Kapageien: Sie plappern nach, was das Kapital vorbetet
Der Kampf in Bellinzona war gut und wichtig, auch weil er ins Bewusstsein gerufen hat, was der Bund mit den Staatsbetrieben im Sinn hat. Privatisierung ist beschlossene Sache! Wenn wir daran erinnern: Eine frisch modernisierte Werkstatt sollte geschlossen werden – offiziell aufgrund eines Defizits, welches schlicht daher stammt, dass die SBB-Cargo in ihrem Konkurrenzkampf mit der Deutschen Bahn Schleuderpreise anbot. Die Staatsbetriebe, die mit Milliarden Steuergeldern hochgezogen wurden, sollen nun zerstückelt werden. Sind die Arbeitsabläufe erst einmal restrukturiert und die Arbeitsbedingungen verschlechtert, kann dann verkauft werden. Nicht nur der SBB droht dieses Schicksal, bei der ehemaligen PTT ist dies schon längst Realität, wo mit der Briefpost nur noch die letzte Hürde fällt.

Errungenschaften verteidigen 
Auch die Bauarbeiter haben mehrfach gezeigt, wie aktuell Streik als Mittel im Klassenkampf ist. 2002 mit Erfolg für das Pensionsalter 60. Aktuellerweise für den Erhalt des LMV. Die Bauunternehmer reagierten darauf mit Einschüchterung und Repression, die Bauarbeiter streikten trotzdem und erreichten das Ende des vertragslosen Zustands. Nach wie vor wichtig für die Situation auf dem Bau ist aber auch die Frage nach dem Referendum zur Erweiterung der Personenfreizügigkeit. Die Gewerkschaftszentrale drohte bei vertragslosem Zustand mit dem Referendum. Die Personenfreizügigkeit hat den Arbeitern auf den Baustellen, egal aus welchem Land, aber sicher nichts gebracht. Auch hier gilt, die wahre Gegenmacht ist im Betrieb, auf der Strasse und in der Organisation – nicht im Wahllokal. Dem permanenten Angriff setzen die Bauarbeiter ihre Solidarität entgegen – unterstützen wir sie!

Ihr Kampf ist auch unser Kampf
Solidarität mit den Streikenden