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Ein neuer 1. Mai in Bern
Dieses Jahr wird die 1. Mai Demo in Bern zum ersten mal von einem gewerkschaftstunabhängigen 1. Mai-Bündnis organisiert. Dies nachdem die Gewerkschaften von sich aus auf eine Demo verzichtet haben. Als ob es keine Gründe zu demonstrieren gäbe: International: Krieg, Folter, Hunger, heilbare Krankheiten, welche aufgrund der Profitinteressen der Pharmamultis nicht behandelt werden können.
In der Schweiz läuft seit längerem ein Frontalangriff auf alle verbliebenen sozialen Errungenschaften: die AHV- und IV-Revisionen, aggressive und arrogante Forderungen von SP-Bundesrat Leuenberger an die streikenden SBB-Cargo Angestellten, Privatisierung, Arbeitshetze und Drohung mit Arbeitslosigkeit. Währenddessen setzt die UBS Milliarden von Franken in den Sand, mit welchen die Sozialwerke locker saniert werden könnten.
Auf der ganzen Welt: Klimaveränderung und eine kapitalistische Umweltpolitik, welche sich schneller als erwartet als Farce erweist: Der noch vor kurzem als Wundermittel gepriesene Biotreibstoff entwickelt sich dank Raubbau am Urwald und Umstellung von Lebensmittel- auf die profitträchtigere Biotreibstoffproduktion zum Albtraum. Ein Albtraum für die, deren Geld nun nicht mehr für die verknappten und damit verteuerten Lebensmittel reicht. Ein Albtraum für alle, welche nachfolgenden Generationen soziale Sicherheit und eine intakte Umwelt hinterlassen wollen.
Doch die berner Gewerkschaften empfinden das ganze als nicht so tragisch, schliesslich fällt dieses Jahr Auffahrt auf den ersten Mai und da soll nicht wirklich demonstriert werden. Der neuen Police Bern ist diese Einstellung der Gewerkschaften nur recht. So sehr, dass sie kurzerhand der Unia-Führung ein Monopol auf den ArbeiterInnenkampftag zuspricht. Auf die Anfrage nach der Demobewilligung durch das 1. Mai Bündnis wurde kurzerhand geantwortet, dafür sei die Gewerkschaft zuständig. Wir sagen: Ohne die Gewerkschaftsbonzen wird der 1. Mai ein Gewinn.
Für einen kämpferischen 1. Mai heute und in Zukunft!